Hier findet Ihr in loser Reihenfolge kleine Anekdoten und Fotos aus der Geschichte unserer `Alt Herren Abteilung`
Ein Hoch auf unsere
"Alten Herren"
"Die alten Normannen"
Hiermit meine ich nicht die Wikinger des Mittelalters, auch nicht die Begründer unserer DJK Normannia, die habe ich nie kennengelernt. In guter Erinnerung sind mir aber manche Freunde aus der späteren Normannenzeit.
Jedes Jahr im November besuchen wir ihre Gräber und erinnern uns an sie. Es lohnt sich auch für euch, etwas über sie zu erfahren.
Heinz zum Beispiel, ein Kerl wie aus Eichenholz. Er spielte in der Abwehr unserer Feldhandball Mannschaft. Gefürchtet von allen Gegnern bildete er zusammen mit seinem Bruder Reinhold eine undurchdringliche Mauer, die selbst ein Panzer nur mit Schwierigkeiten hätte durchdringen können. Dabei ging es nicht immer zimperlich zu. Wahrscheinlich kursierte deshalb in Handballerkreisen für die Normannen auch der Name „Rohmannen“ oder „Rauhmannen“. Dabei war Heinz ein lebenslustiger, sangesfreudiger Zeitgenosse. Er kannte praktisch alle Lieder angefangen vom Frommen „Maria zu lieben“ bis hin zu „Müllers` A…gesicht“. Leider gab es damals noch keine Kassetten oder CDs, er hätte sicherlich Hits geschaffen. Übrigens war er der Leiter der damaligen männlichen Handball E-Jugend unseres Vereins. Unter ihm ging es streng zu: Kein Jugendhandballer durfte rauchen oder auch nicht poussieren. Heinz entschied, dass ein Handballer sich nicht ablenken lassen durfte. Karl-Heinz kann euch darüber noch einige Storys erzählen.
Hermann war ein bekannter Conférencier unzähliger Vereins- und Karnevalsfeste, der wie ein König seinen Elverrat regierte. In seinem Betrieb wurde er wegen seiner Kirchlichkeit -halb im Scherz und halb im Ernst- auch von kommunistischen Kollegen mit „gelobt sei Jesus Christus“ begrüßt.-aus den Schwarz-Weißen Seiten vom November 1999- Alfred Dechêne
Ernst auch „Cevarisko“ genannt, konnte seinen biegsamen Körper jeweils unter dem Gejohle von ganzen Menschentrauben tänzerisch darbieten und hätte selbst einem indischen Fakir Konkurrenz geboten mit seiner „Schlangennummer“. Als wichtiger Mitwirkender der Gesangsgruppe „Die Alfredo's“ nahm er die Menschen auf die Weltreise mit, wobei die „Julischka aus Budapest“ immer eine Sonderrolle einnahm.
Wahrscheinlich kennt ihr auch nicht Karl genannt „Gurken-Karl“ wegen seiner Schlankheit und Körpergröße. Er war ein ausgezeichneter Torwart und ein prima Sportkamerad.
Einer der Lieddichter der Normannen war Franz, dessen „Lied der alten Herren und guten Freunde“ wir noch heute gerne anstimmen. Allergisch war er gegen das Lied „der blauen Dragoner“, das wir natürlich deshalb besonders gern in seiner Gegenwart anstimmten. Wir vermuten, dass er sich heute noch im Grab umdrehen würde, wenn wir es wieder anstimmten.
„Appi“ Albert, der jüngste der drei Hershoff-Brüder legte besonderen Wert auf seine Freiheit und genoss sie ausgiebig.
Willi, genannt „Badde“ hatte eine verschmitzte Art. Er wirkte ruhig und war beliebt bei seinen Kameraden. Er verstand es, humorvolle Situationen zu schaffen. Mancher verschwundene Mantel tauchte durch ihn wieder auf, manches verschwundene Portemonnaie fand sich auf wunderbare Weise in seiner Nähe. Ähnlich verhielt es sich beim Handballspiel: Willi war stolz darauf, dass er in seinen langen aktiven Handballjahren nie vom Schiedsrichter vom Platz gestellt wurde. Die Schiris entdeckten nie seine Tricks, mit denen er seine Gegner zur Verzweiflung brachte.
Am 12. November dieses Jahres haben wir die Gräber dieser verstorbenen Freunde besucht. Warum wir das jedes Jahr tun? Durch diesen Bericht könnt ihr das jetzt vielleicht ein bisschen besser verstehen.
Unsere alten Herren bei einem ihrer Trainingsabende in der Turnhalle des ehemaligen Helene Lange Gymnasiums (heute Anne Frank Gesamtschule).
Die Turnhalle wurde im Jahr 2020 abgerissen.