Die 1990er

Sicherlich werden die 90er immer mit den bisher größten Erfolgen unseres Vereins verbunden werden. Aber Kenner des Vereins wissen, dass auch schon in diesen erfolgreichsten Jahren abzusehen war, dass dieses Niveau niemals zu halten war und ein Abstürzen wohl unvermeidlich war.

Die Jugendarbeit war noch nicht komplett eingestampft worden, aber es kristallisierte sich schon in den 90ern heraus, dass es schier unmöglich war, Jugendliche durch die verschiedenen Jugendteams bis hin in die Damen-, bzw. Herrenteams zu bringen, um so Talente dort zu integrieren. So dünnte der Verein von unten her immer mehr aus. Handball hatte keinen guten Stand mehr in der Nordstadt, andere Interessen beschäftigten die heranwachsenden Jugendlichen. Auch für wechselwillige Handballer/innen anderer Vereine war die Nordstadt kein Ziel.

Im Gegensatz dazu boomte die Eltern-Kind Gruppe und verzeichnete den höchsten Anteil an Vereinsmitgliedern. Aber es gelang nicht den Handballsport attraktiv zu verkaufen, so dass unsere Handballjugend nicht zum Auffangbecken der älteren Kinder der Elter/Kind Gruppe wurde.

Nachwuchsprobleme hatten auch die Damen Gymnastik Gruppe und die Alt-Herren Abteilung. Sie erfreuten sich an gewachsenen Beziehungen und Freundschaften und auch an den sportlichen Abenden in den jeweiligen Turnhallen. Geselligkeit und gemeinsame Unternehmungen standen im Mittelpunkt ihres Vereinslebens, insbesondere auch die regelmäßigen Abende nach dem Training (oder heißt es Übungsstunden) in den Stammkneipen.

 

Anfang der 90er hatten wir noch zwei Damenteams, die in der Kreisliga und der Kreisklasse ihre Ligazugehörigkeit beweisen konnten. Doch auch hier schrumpfte die Anzahl Handball erfreuter Damen und ab 1995 konnte dann nur noch ein Damenteam gemeldet werden. Aber sportlich war nicht mehr viel los und die Damen stiegen sang und klanglos in die Kreisklasse ab. Die beschriebene Jugendarbeit konnte die Abgänge nicht auffangen.  Es drohte die vollständige Auflösung unseres Damenteams. Aber Totgeglaubte leben länger. Einige Spielerfrauen unserer Herren konnten den personellen Aderlass auffangen und siehe da, welch Überraschung: 1999 konnte der Aufstieg in die Kreisliga gefeiert werden. Ein toller Erfolg, hatte damit doch wirklich niemand gerechnet. Ein Erfolg, der durch einen ganz besonderen Teamgeist („Wenn alle Welt meint, wir können nichts, zeigen wir`s ihnen!“) zustande kommen konnte und den wir hier an dieser Stelle noch einmal besonders gewürdigt wissen wollen, da er sicherlich zu den größten überraschendsten Erfolgen in der Vereinsgeschichte der DJK Normannia gehört. 

Das erfolgreiche Damenteam - wie man sehen kann, auch im Feiern ganz groß

Für weitere unglaubliche Schlagzeilen sorgten in diesem Jahrzehnt unsere Herrenteams.

Anfang der 90er hatten einige Stammkräfte dem Verein den Rücken zugekehrt.

So sorgte die 1. Herrenmannschaft 1993 zunächst für negative Schlagzeilen, als sie völlig unnötig aus der Kreisliga in die 1. Kreisklasse abstieg.

Ein Trainerwechsel und einige Rückkehrer sollten schon ein Jahr später für den Wiederaufstieg nach dem klar gewonnenen Entscheidungsspiel gegen den Wambeler SV in die Kreisliga sorgen.

 

1995 schaffte die 2 Mannschaft den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Die bislang höchste Ligazugehörigkeit unserer `Zweiten`.

Kalli, Micha, Portokugelblitz, Andi, Luis,

Mattin, DER Lange, Hühnchen, Pütte, Tobi

 

Die Erste wechselte nach zwei Jahren unter Uli Copar den Trainer und es wurde ein weiterer Uli engagiert, Uli Theis, ein weithin bekannter Handballtrainer in Dortmund, der beim OSC Thier als aktiver Handballer Bundesligaluft geschnuppert hatte. Sein eigentlich für das Jahr geplante Traineramt war in letzter Minute gescheitert und so stand er im Mai 1995 noch ohne Verein da, also schnappte die Normanniafalle zu. 

Der "seelige" Trainer Uli Theis nach dem Bezirksligaaufstieg!

Und so begann die unendliche Geschichte -der ewige (also jahrelange) Versuch einmal in die Bezirksliga aufzusteigen- zu enden. Einige 3000er und 4000er (Der Trainer nutzte gerne die Bergsteigersprache, um den kommenden Gegner zu charakterisieren, um welches Gebirge es sich bei 3000ern und 4000ern handeln sollte, ist mir bis heute nicht klar) wurden in dieser Saison bestiegen und so schafften die ersten Herren 1996 diesen Aufstieg -der bis dahin größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

Bezirksligist - ein schier nie zu erreichendes Ziel wurde erreicht!

 

Nur zwei Jahre dauerte der Aufenthalt der Herren in der Bezirksliga und sie stiegen -unglaublich, aber wahr- 1998 in die Landesliga auf. Das Ende der Fahnenstange war erreicht. 

Landesligist - ein Traum!

Ein Jahrzehnt mit unvergessenen Aufstiegsfeiern bleibt in ewiger Erinnerung.

Die ersten Herren konnten sich vier Jahre lang mit Glück und Geschick in dieser Liga halten. Der Jahrtausendwechsel konnte also als Landesligist gefeiert werden.

 

Wie es dann weiterging, lest Ihr in den 2000ern, ab dem 19. August.