Einmal vorab:
DJK bedeutet
Deutsche Jugend Kraft.
Um einen möglicherweise komischen Beigeschmack zu vermeiden, hier eine historische Einordnung:
Das Wort „Jugendkraft“ ist Ende des 19. Jahrhunderts ein häufig verwendeter Ausdruck der Alltagssprache, der auch in anderen Kulturen, Sprachen und Sportbereichen verwendet wurde. Es soll die Summe aller positiven, kraftvollen, kreativen Eigenschaften der Jugendzeit zusammenfassen, ohne dies auf den Lebensabschnitt Jugend begrenzen zu wollen.
1. Dezember
(Normannen vor der Gertrudis-Kirche,
kurz nach dem 2. Weltkrieg,
das älteste Foto, das uns aus der Normannia Historie vorliegt)
Beheimatet in der St. Gertrudis Gemeinde im Herzen der Dortmunder Nordstadt am Hackländerplatz wurde dort schon im Jahre 1917 eine 'Jünglingssolidarität' ins Leben gerufen aus der sich eine Turngruppe entwickelte.
Der Erste Weltkrieg verhinderte eine sofortige Vereinsgründung.
Doch schon im Mai 1919 nahmen ca. 70 'Jungmänner' die Gründung einer Turn- und Sportabteilung innerhalb der St. Gertrudis Gemeinde vor.
Den Vereinsnamen DJK Normannia Dortmund 1919 bekam unser Verein dann erst im Jahr 1921 durch den ersten Präses unseres Vereins Vikar Wienhoff.
2. Dezember
In den 1920er Jahren wurde dann das Feldhandballspiel in unserem Verein heimisch.
Dies geschah natürlich draußen, im Freien, auf Großfeld, also auf einer Spielfläche so groß wie ein Fußballplatz.
1933 dann der erste große Erfolg für die Normannen.
BEZIRKSMEISTER !
Zur Mannschaft gehörten
H. Rempe, H. Scheller, W. Becker, P. Franke, A. Hackethal, O.Niehus, B.Görmann, H.Borgmann, H.Möhring, A.Krane und A. Wrede.
Die Normannen waren in die Gauklasse aufgestiegen. Weiteren Erfolgen wurde dann durch das Naziregime ein gewaltsames Ende gesetzt. Der Vorsitzende des DJK Verbandes, Adalbert Probst, wurde am 1. Juli 1934 von der Gestapo im Zuge des sogenannten „Röhm-Putschs“ verhaftet und am 2. Juli erschossen. Unmittelbar danach wurden zahlreiche örtliche DJK-Vereine verboten, oft auf Betreiben der Hitlerjugend, die in der DJK eine Konkurrenz sah. 1935 wurde die DJK als Sportverband im Rahmen der Gleichschaltung der Sportorganisationen, ebenso wie alle anderen konfessionellen Sportorganisationen, auch reichsweit verboten.
Die DJK Normannia musste sich auflösen. Teile der Mitglieder zogen sich ganz vom Sport zurück, andere wechselten zu anderen Vereinen. Einige Vereinsmitgliedern versteckten das Banner der Normannen vor den Nazis in der Hoffnung es wieder hervorholen und für eine Wiedergründung nutzen zu können.
3. Dezember
Das Banner wurde dann im Jahre 1946 wieder hervorgeholt, von den `Eingeweihten des Verstecks` hatten einige den grausamen Krieg überlebt -ein erster kleiner Schritt zur Wiedergründung der DJK Normannia, dem weitere folgten. So konnte am 9. März 1947 ein neuer Vorstand unter dem Vorsitz von Josef Nolte gewählt werden. Neben dem Handball- gab es jetzt auch eine Tischtennis-, eine Leichtathletik- und eine Turnabteilung. Im Jahre des dreißigjährigen Jubiläums (1949) wurde die DJK Normannia Mitglied im Westdeutschen Handballverband.
4. Dezember
Anlässlich des 30jährigen Jubiläums veranstaltete die DJK Normannia im Jahre 1949 einen Straßenlauf quer durch den Dortmunder Norden, ebenso eine Handballwerbewoche.
(große Vorfreude der Normannen über den bevorstehenden Straßenlauf. Ich erkenne Hannes und einen der Hershoffbrüder auf diesem Foto)
Anfang der 1950er Jahren hieß es zum sportlichen Zustand des Vereins:
„Bei unseren Jugendmannschaften zeigt sich eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung. Die negative Haltung unserer Senioren fand in dem Abstieg der 1. Mannschaft zur II. Kreisklasse ihren Niederschlag“.
5. Dezember
Mit einem weiteren Zitat aus den 50er Jahren geht es heute weiter:
„Unter der stets einsatzfreudigen Führung des ersten Vorsitzenden Josef Nolte wurden neben der Pflege und Durchführung des Sportes auch viele gesellige Veranstaltungen durchgeführt. In ihrer sauberen und stets ansprechenden Art konnten sie unserer Abteilung und unseren Freunden echte Freude und Frohsinn vermitteln. Unter der jetzigen Leitung des ersten Vorsitzenden Franz Heinichen, ist es der Wunsch aller Sportsfreunde unserer Abteilung, dass der stete Einsatz aller, unserem Verein ein gedeihliches Fortbestehen sichern und echter DJK-Geist eine stete Aufwärtsentwicklung bewirken möge.“ (Verfassr unbekannt)